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Technologie kann zwar zu Disruption führen, kann aber auch etablierten Unternehmen dabei helfen, wettbewerbsfähig zu bleiben. Nach Ansicht von Portfoliomanager Marc Pinto kommt es darauf an, diejenigen Unternehmen zu finden, die das Beste aus dem heute verfügbaren digitalen Instrumentarium machen.
Wir investieren in einige der Unternehmen, die für Disruption sorgen oder daran beteiligt sind. Microsoft beispielsweise hat sich von einem Softwareunternehmen zu einem führenden Anbieter im Bereich Cloud Computing entwickelt und trägt nun selbst in erheblichem Umfang zur Disruption bei. In den meisten Fällen halten wir jedoch Ausschau nach Unternehmen, die Technologie dazu nutzen, um ihr Geschäftsmodell zu verbessern. Die Ausgaben für Informationstechnologie (IT) können erheblich sein, wenn man alle damit verbundenen Aspekte berücksichtigt – von Servern und den erforderlichen Mitarbeitern der IT-Abteilung bis hin zu Cyber Security und Datenanalyse. Unternehmen, die ihren IT-Bedarf in die Cloud verlagern, können im Zeitverlauf erhebliche Einsparungen erzielen. Dies wirkt sich in zwei Bereichen vorteilhaft aus: Zum einen sind Unternehmen, die diese Verlagerung vornehmen, bei potenziell geringeren Ausgaben leistungsfähiger. Zum anderen profitieren Unternehmen, die Cloud-Technologie oder -Services anbieten (z.B. Software-as-a-Service – SaaS) von steigender Nachfrage.
Nein. Viele Unternehmen setzen Technologie auch dafür ein, um sich an die neue digitale Ära anzupassen und um ihr Geschäftsmodell zu verteidigen und auszubauen. Der Paketdienstleister UPS ist ein Beispiel dafür. Der Onlinehandel stellte für das Netzwerk des Unternehmens anfangs eine erhebliche Belastung dar. So mussten die Fahrer weit öfter halten, um Pakete an private Empfänger auszuliefern, anstatt den Einzelhandel mit größeren Ladungen zu beliefern. Deshalb entwickelte UPS das Computerprogramm On-Road Integrated Optimization Navigation (ORION), mit dem UPS die Lieferrouten optimieren und damit möglichst effizient arbeiten kann. Ohne diese Technologie wäre UPS wahrscheinlich nicht imstande, die Anforderungen in einer Welt des Online-Handels zu erfüllen.
Es kommt darauf an, grundsätzlich ja. Nike beispielsweise verkaufte früher den Großteil seiner Schuhe über große Einzelhändler. Heute erreicht das Unternehmen mithilfe von Technologie seine Kunden direkt. Seine Lauf-App ermöglicht einem Läufer die Kontrolle der absolvierten Strecke und liefert ihm personalisierte Trainingstipps. Die Anwendung informiert den Kunden auch über neue Produkte, ermöglicht die Reservierung von Schuhen zur Anprobe in einem nahegelegenen Geschäft und bietet exklusive Rabatte an. Anders formuliert schafft Nike eine direkte und regelmäßige Verbindung zwischen dem Unternehmen und dem Kunden.
Ich glaube, da ist etwas dran. Wir evaluieren das Management der Unternehmen anhand einer Vielzahl von Größen. Dazu gehört, wie vorausschauend es beim Einsatz des ihm zur Verfügung stehenden Instrumentariums agiert. Viele Unternehmen profitieren von Technologie, einige sind davon aber auch bedroht. Daher stellen wir stets folgende Frage: Nutzt das Unternehmen die vorhandenen Möglichkeiten, um effizienter zu werden und sich vor Disruption zu schützen?