Quick View: Die Fed hält an ihren Zinsen und ihrer Unabhängigkeit fest
John Lloyd, Lead, Multi-Sector Credit Strategies, analysiert die Entscheidung der US-Notenbank (Fed) und gibt eine Einschätzung zu der Erklärung des Offenmarktausschusses (FOMC) und den Äußerungen von Fed-Chef Powell auf der Pressekonferenz.
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Zentrale Erkenntnisse:
- Wie von den Märkten erwartet, beließ die Fed auf ihrer Januar-Sitzung die Zinssätze unverändert in der Spanne von 4,25 % bis 4,5 %.
- Während die FOMC-Erklärung ausgesprochen restriktiv wirkte, waren die Kommentare von Fed-Chef Powell weitaus zurückhaltender. Bemerkenswert ist, dass Powell nicht bereit war, sich auf Spekulationen über politische Eingriffe in die Geldpolitik einzulassen, und signalisierte, dass die Zentralbank beabsichtigt, in ihrer Entscheidungsfindung unabhängig zu bleiben.
- Anleihen bieten nach wie vor eine starke Realrendite. Die Zinssätze sind nun ausgeglichen, wobei ein Endzins von 4 % in den Märkten eingepreist ist und zwei weitere Zinssenkungen im Jahr 2025 erwartet werden. Wir sind der Auffassung, dass Anleger weiterhin von den attraktiven Renditen bei US-Anleihen profitieren können, insbesondere am vorderen Ende der Kurve, wo die Laufzeitprämien niedriger sind.
WICHTIGE INFORMATIONEN
Festverzinsliche Wertpapiere unterliegen dem Zins-, Inflations-, Kredit- und Ausfallrisiko. Der Anleihenmarkt ist volatil. Wenn die Zinsen steigen, fallen die Anleihepreise normalerweise und umgekehrt. Die Rückzahlung des Kapitals ist nicht garantiert und die Preise können fallen, wenn ein Emittent seine Zahlungen nicht pünktlich leistet und sich seine Bonität verschlechtert.
Kreditspread: Der Renditeunterschied zwischen Wertpapieren mit ähnlicher Laufzeit, aber unterschiedlicher Bonität; wird häufig zur Beschreibung des Renditeunterschieds zwischen Unternehmensanleihen und Staatsanleihen verwendet. Eine Ausweitung der Spreads deutet im Allgemeinen auf eine Verschlechterung der Kreditwürdigkeit von Unternehmenskreditnehmern hin, während eine Verengung auf eine Verbesserung hindeutet.
Kurve/Renditekurve: Eine Renditekurve stellt die Renditen (Zinssätze) von Anleihen mit gleicher Kreditqualität, aber unterschiedlichen Fälligkeitsterminen dar. Typischerweise weisen Anleihen mit längeren Laufzeiten höhere Renditen auf.
Der Offenmarktausschuss (Federal Open Market Committee - FOMC) ist das Gremium des Federal Reserve Systems, das die nationale Geldpolitik festlegt.
Fiskalpolitik: Beschreibt die Regierungspolitik in Bezug auf die Festlegung von Steuersätzen und Ausgabenniveaus. Die Fiskalpolitik ist von der Geldpolitik getrennt, die normalerweise von einer Zentralbank festgelegt wird.
Geldpolitik: Die Summe der Maßnahmen einer Zentralbank mit dem Ziel, die Inflation und das Wachstum einer Volkswirtschaft zu beeinflussen. Zu den geldpolitischen Instrumenten gehören die Festsetzung von Zinssätzen und die Steuerung der Geldmenge. Eine expansive Politik zielt darauf ab, das Wirtschaftswachstum durch die Senkung der Zinssätze und die Erhöhung der Geldmenge anzukurbeln. Eine restriktive Politik zielt darauf ab, die Inflation einzudämmen und das Wirtschaftswachstum durch eine Erhöhung der Zinssätze und eine Verringerung der Geldmenge zu bremsen.
Die Realrendite ist die Rendite einer Investition nach Steuern und Inflation.
Laufzeitprämie: Die zusätzliche Rendite, die Anleger verlangen, um langfristige Anleihen anstatt kurzfristige Anleihen zu halten.
Endzins: Ökonomen bezeichnen den Endzins als neutralen Zinssatz, bei dem die Preise stabil sind und die Vollbeschäftigung erreicht wird. Mit anderen Worten: Es handelt sich um einen natürlichen Zinssatz, der weder expansiv noch restriktiv ist und als solcher als Gleichgewichtszinssatz gilt.
Rendite: Die Höhe der Erträge eines Wertpapiers über einen bestimmten Zeitraum, in der Regel ausgedrückt als Prozentsatz. Bei einer Anleihe errechnet sich dieser aus der Kuponzahlung dividiert durch den aktuellen Anleihepreis.
John Lloyd: Heute hat die Fed beschlossen, den Leitzins beizubehalten. Dies entsprach den Erwartungen der Marktteilnehmer.
Die Fed veränderte die Sprachregelung in ihrer Pressemitteilung in Bezug auf Beschäftigung und Inflation. Sie entfernten die Formulierung "Die Arbeitsmarktbedingungen haben sich im Allgemeinen entspannt, und die Arbeitslosenquote ist gestiegen, bleibt aber niedrig" und ersetzten sie durch "die Arbeitslosenquote hat sich auf einem niedrigen Niveau stabilisiert und die Arbeitsmarktbedingungen bleiben solide". Sie entfernten zudem den Hinweis, die Inflation "hat Fortschritte in Richtung des 2%-Ziels des Ausschusses gemacht" und ersetzten sie durch "die Inflation bleibt etwas erhöht".
Powell äußerte sich in der Pressekonferenz zurückhaltender als in der Fed-Erklärung, die von den Märkten zunächst als restriktiv interpretiert wurde. Er erklärte in der Pressekonferenz, dass die Geldpolitik nach wie vor "bedeutend" restriktiv sei, und er erwarte weiterhin Vorschritte bei der Inflation, da die Mieten weiter nachgeben. Weiterhin wies er darauf hin, dass die Fed nicht ihr Inflationsziel erreicht haben müsse, um die Zinsen weiter zu senken.
Die Fed hat es nicht eilig, ihre Geldpolitik zu verändern, und reagiert datenabhängig. Die Fed beobachtet zudem die Fiskalpolitik in Bezug auf Zölle, Einwanderung und Regulierungen, müsse aber abwarten, was angesichts der vielfältigen möglichen Ergebnisse in die Tat umgesetzt wird. Powells heutige Äußerungen deuten jedoch darauf hin, dass die Fed in ihrer Entscheidungsfindung unabhängig bleiben wird.
Im Hinblick auf die Geldpolitik der Fed erwartet der Markt in diesem Jahr weiterhin noch zwei Zinssenkungen, da die Fed immer noch deutlich restriktiv positioniert ist. Die Fed wird jedoch höchstwahrscheinlich eine Pause einlegen, bis weitere Fortschritte bei den Inflationsdaten erkennbar sind.
Die Zinssätze sind jetzt ausgeglichen, da ein Endzins von 4,00 % in den Terminmärkten eingepreist ist und auf dem Zinsmarkt nur sehr wenig für ein Rezessionsszenario eingepreist ist.
Anleihen bieten nach wie vor eine starke Realrendite. Die Kreditspreads sind insgesamt eng, werden aber durch hohe Gesamtrenditen auf dem aktuellen Niveau und ein starkes BIP-Wachstum gestützt. Wir favorisieren nach wie vor das vordere Ende der Kurve, da am langen Ende der Kurve höhere Laufzeitprämien möglich sind.
Die vorstehenden Einschätzungen sind die des Autors zum Zeitpunkt der Veröffentlichung und können von den Ansichten anderer Personen/Teams bei Janus Henderson Investors abweichen. Die Bezugnahme auf einzelne Wertpapiere stellt keine Empfehlung zum Kauf, Verkauf oder Halten eines Wertpapiers, einer Anlagestrategie oder eines Marktsektors dar und sollten nicht als gewinnbringend angesehen werden. Janus Henderson Investors, die mit ihr verbundenen Berater oder ihre Mitarbeiter haben möglicherweise eine Position in den genannten Wertpapieren.
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