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Aktive ETFs: Warum, und warum jetzt?

OGAW-ETFs bauen ihre Anlegerbasis immer weiter aus und schaffen damit immer größere Skalenvorteile. Aktive ETFs kombinieren die Effizienzvorteile von ETFs mit innovativen Engagements, die über passive Vehikel nicht so leicht erhältlich sind.

Michael John (MJ) Lytle

Chief Executive Officer bei Tabula Investment Management (Janus Henderson Investors)


19. Februar 2025
6 Minuten Lesezeit

Zentrale Erkenntnisse:

  • Die zunehmende Verbreitung von OGAW-ETFs außerhalb Europas schafft noch größere Skalenvorteile und eine breitere Auswahl an Engagements.
  • Aktive ETFs bieten eine großartige Möglichkeit, sich in Anlageklassen zu positionieren, die in den Portfolios der Anleger bislang fehlen, jedoch als passives Instrument nicht ohne weiteres erhältlich sind.
  • Die Effizienz und Transparenz aktiver ETFs ermöglichen einen stärkeren Fokus auf die Anlageperformance.

Aktive börsengehandelte Fonds (ETFs) sind das „Investment der Stunde“, weshalb immer mehr Vermögensverwalter sie ihren Kunden unbedingt anbieten wollen. Hierfür gibt es eine Vielzahl von Gründen, die sich jedoch auf drei Faktoren reduzieren lassen:

  1. Skalierbarkeit
  2. Effizienz
  3. Kosten

Einfluss der Größe

Bislang hatten Anleger außerhalb der USA Zugang zu verschiedenen Arten von Organismen für gemeinsame Anlagen (OGAW), abhängig von ihrem Sitz und der zugrunde liegenden Positionierung. OGAW wurden ursprünglich entwickelt, um einen homogenen Marktplatz für Fonds in Europa zu schaffen. Ihre börsengehandelten Abkömmlinge, OGAW-ETFs, haben sich jedoch nicht nur in Europa, sondern weltweit, auch in Asien und Lateinamerika, durchgesetzt.

Das Wachstumspotenzial von OGAW-ETFs ist riesig, denn der Wert des Marktes wird auf 11 bis 12 Billionen US-Dollar geschätzt - das entspricht ungefähr der Größe des europäischen OGAW-Marktes, wenn man ETFs herausrechnet. Das Potenzial für OGAW-ETFs ergibt sich jedoch nicht nur daraus, bestehende europäische OGAW-Anleger in das ETF-Format umzuleiten. Vielmehr geht es um die Möglichkeit, auf einen globalen Markt zuzugreifen, der ein potenzielles Volumen von etwa 100 Billionen US-Dollar aufweist, wenn man die Größe des globalen Fondsvermögens bedenkt. Diese Möglichkeit der Skalierung ist für OGAW-ETFs auf eine Art und Weise gegeben, die traditionelle OGAW-Fonds nicht bieten können.

Für Fondsmanager schafft die Möglichkeit, mit einem einzigen Vehikel Zugang zu einer globalen Anlegerbasis zu erhalten, klare Vorteile. Aber warum sollte das die Anleger interessieren? Der Hauptgrund liegt darin, dass Größenvorteile niedrigere Gebühren und damit höhere Nettorenditen ermöglichen. Doch es gibt auch einen sekundären Nutzen. Eine globale Anlegerbasis kann die Entwicklung einer weitaus breiteren Palette an Engagements und Fonds vorantreiben und jedem Anleger ein größeres Spektrum an interessanten Optionen an die Hand geben.

Transparenz schafft Klarheit

ETFs haben einen guten Ruf in Sachen Effizienz und Transparenz. Aber was bedeutet das in der Praxis? Die Preisgestaltung macht das gut deutlich. ETFs werden mit einer Gesamtkostenquote (Total Expense Ratio, TER) bepreist, die die Betriebskosten und Verwaltungsgebühren beinhaltet. Traditionelle Fonds weisen zudem eine Verwaltungsgebühr aus, allerdings müssen Anleger mit zusätzlichen Kosten rechnen, die erst nach ihrem Investment bekannt werden.  Wenn wir von jährlichen Betriebskosten in Höhe von 0,10% ausgehen (bei vielen Fonds liegen sie viel höher), dann entspricht eine TER von 0,35% bei einem ETF in etwa einer Verwaltungsgebühr von 0,25% bei einem traditionellen Fonds. Noch wichtiger ist, dass Anleger am Tag ihrer Investition genau wissen, wie sich die Fondskosten auf die künftige Performance auswirken können. Darüber hinaus haben ETFs ein demokratisches Umfeld geschaffen, da alle Anleger, ob Groß- oder Kleinanleger, Zugang zum gleichen Preis erhalten.

Diese Kostentransparenz betrifft auch den Handel. Wenn Anleger in traditionelle Fonds mit Fondsdomizil in Großbritannien und Irland eine Investmentanweisung erteilen, werden ihnen der Nettoinventarwert (NAV) und mögliche Swing-Preise (die darauf abzielen, andere Anleger vor zusätzlichen Kosten durch die Transaktion zu schützen) erst nach der Auftragserteilung mitgeteilt. Im Gegensatz dazu erhält ein ETF-Anleger zum Zeitpunkt des Handels einen Geld-/Briefkurs, auf dessen Basis er eine fundiertere Entscheidung treffen kann, ob er die Transaktion ausführen möchte oder nicht.

Die relevanten Informationen sind sehr leicht zu finden. Auf den ETF-Webseiten finden Anleger täglich Informationen über den Nettoinventarwert, die Portfoliopositionierung, die Renditen und die Wertentwicklung. Obwohl die OGAW-Vorschriften nicht konkret regeln, welche Informationen von den Anbietern veröffentlicht werden müssen, haben die standardisierten Mechanismen der OGAW-ETFs in Verbindung mit einem stark umkämpften Markt, zur Folge, dass die meisten ETF-Produktwebseiten sehr ähnlich aussehen.

Skalierung macht den Handel noch effizienter

Ein einzigartiges Merkmal des ETF-Marktes – und ein wichtiger Faktor für die Effizienz – ist die Beziehung zwischen Primär- und Sekundärmarkt. ETFs sind börsengehandelte Wertpapiere mit einem Sekundärmarkt, auf dem die Anleger Anteile kaufen oder verkaufen können. ETFs sind jedoch auch offene Fonds mit einem Primärmarkt, an dem Anteile aufgelegt und zurückgenommen werden können.

Dieser Primärmarkt ist zwar auf zugelassene Teilnehmer (in der Regel große Broker) beschränkt, bietet aber dennoch enorme Vorteile für Anleger. Wenn ein Anleger mit einem ETF handeln möchte, muss er im schlimmsten Fall damit rechnen, dass es keine anderen Käufer oder Verkäufer auf dem Markt gibt. In diesem Fall muss ein zugelassener Teilnehmer auf den Primärmarkt zugreifen, um Anteile zu schaffen oder zurückzunehmen, wobei das dem Anleger unterbreitete Angebot im Allgemeinen auf dem Angebot für den Korb der Basisinstrument basiert, die der ETF hält. Wichtig ist dabei aber zu bedenken, dass dies das Worst-Case-Szenario darstellt.

Je größer und beliebter der ETF wird, desto enger wird der Geld-/Briefkurs im Vergleich zum Primärmarkt, da viele Sekundärgeschäfte keine Primärmarkttransaktion auslösen werden. Bei den größten ETFs beträgt der Geld-/Briefkurs oft nur einen Bruchteil des durchschnittlichen Geld-/Briefkurses für die Wertpapiere, die der ETF hält. Auch hier werden Effizienz und Kosteneinsparungen allein durch die Größe vorangetrieben. Anleger sehen diesen positiven Liquiditätskreislauf in allen hochliquiden Korbinstrumenten wie Futures und CDS-Indizes. Das macht ETFs sowohl für langfristige Investitionen als auch für die kurzfristige „Gleichstellung“ mit Barmitteln nützlich – das bedeutet, Sie können ein Marktengagement eingehen, während Sie noch dabei sind, Ihre längerfristigen Pläne zu schmieden.

Die Gründe dafür, dass OGAW-ETFs für Anleger attraktiv sind, lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Die Käuferbasis ist zunehmend global, was dem Fonds und den Preisen auf dem Sekundärmarkt Größenvorteile verschafft
  • Anleger kaufen Anteile zu einem vereinbarten Preis mit festen Gesamtbetriebskosten
  • Anleger können täglich zu einem Geld-/Briefkurs kaufen oder verkaufen, der deutlich enger sein kann als der Geld-/Briefkurs für die zugrunde liegenden Vermögenswerte, wobei die Ausführung in einer einzigen Transaktion durch ein kompetitives Verfahren erfolgt
  • Die Informationen über Preise und Positionen eines ETFs sind täglich auf der Website des Anbieters verfügbar

Was bedeutet das für aktive ETFs?

Erstens können aktive Anleger dank der Transparenz und Effizienz von ETFs ihre Aufmerksamkeit voll und ganz auf die Performance des Fondsmanagers bei der Erreichung der erklärten Ziele richten. Es ist klar ersichtlich, was es kostet, die Anlage zu halten und was es kosten würde, sie zu kaufen oder zu verkaufen. Wenn ein Anleger von der Performance des Fonds nicht überzeugt ist, kann er einfach verkaufen und einen anderen Ansatz versuchen. Das ist eine gute Nachricht für aktive Manager, die überzeugende Lösungen mit hohem Impact anbieten. Weniger gut sind die Nachrichten für Manager, die sich abmühen, die Benchmark zu schlagen.

Zweitens sind aktive ETFs eine großartige Möglichkeit, Engagements anzubieten, die in den Portfolios der Anleger bislang fehlen, aber passiv nur schwer zu ermöglichen sind. Dies erklärt, warum AAA-CLO-ETFs von den Anlegern in den USA gut aufgenommen wurden. Der Bedarf war vorhanden, und das Wertversprechen war relativ leicht zu verstehen. Es fehlte nur noch das richtige Vehikel, um ein Engagement aufzubauen. Die Kombination aus einem effizienten, handelbaren ETF-Wrapper und einem erfahrenen CLO-Manager scheint eine großartige Lösung zu sein. Die erfolgreichsten Produkteinführungen sind in der Regel diejenigen, bei denen ein Fondsmanager ein klares Angebot machen kann, um ein Problem der Anleger zu lösen.

Die vorstehenden Einschätzungen sind die des Autors zum Zeitpunkt der Veröffentlichung und können von den Ansichten anderer Personen/Teams bei Janus Henderson Investors abweichen. Die Bezugnahme auf einzelne Wertpapiere stellt keine Empfehlung zum Kauf, Verkauf oder Halten eines Wertpapiers, einer Anlagestrategie oder eines Marktsektors dar und sollten nicht als gewinnbringend angesehen werden. Janus Henderson Investors, die mit ihr verbundenen Berater oder ihre Mitarbeiter haben möglicherweise eine Position in den genannten Wertpapieren.

 

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein zuverlässiger Indikator für die künftige Wertentwicklung. Alle Performance-Angaben beinhalten Erträge und Kapitalgewinne bzw. -verluste, aber keine wiederkehrenden Gebühren oder sonstigen Ausgaben des Fonds.

 

Der Wert einer Anlage und die Einkünfte aus ihr können steigen oder fallen. Es kann daher sein, dass Sie nicht die gesamte investierte Summe zurückerhalten.

 

Die Informationen in diesem Artikel stellen keine Anlageberatung dar.

 

Es gibt keine Garantie dafür, dass sich vergangene Trends fortsetzen oder Prognosen eintreten.

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