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Europäischer Espresso: Der Zinssenkungszyklus könnte europäischen Aktien zugutekommen

Im Rahmen unserer Espresso-Reihe, die verschiedene Ansichten unserer Anlageexperten zu europäischen Aktien bietet, erläutert Portfoliomanager Robert Schramm-Fuchs, warum der weltweite Trend zu fiskal- und geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen seiner Ansicht nach positiv für europäische Aktien sein könnte.

Robert Schramm-Fuchs

Robert Schramm-Fuchs

Portfoliomanager


27. September 2024
3 Min. Video ansehen

Zentrale Erkenntnisse:

  • In den letzten Wochen waren bedeutende marktrelevante Veränderungen zu verzeichnen, darunter wichtige geld- und/oder fiskalpolitische Lockerungsmaßnahmen in den USA, Japan und China.
  • Die Veränderungen in den USA und Japan verringerten den Druck auf die chinesische Zentralbank, die ihrerseits mit einer Reihe koordinierter geld- und fiskalpolitischer Maßnahmen sowie Hinweisen auf weitere Pläne reagierte.
  • Wir halten dies für eine gute Nachricht für die europäischen Märkte, die stärker von globalen Faktoren als von der Binnennachfrage abhängig sind. Ein koordinierter Aufschwung im globalen makroökonomischen Zyklus könnte europäischen Aktien soliden Rückenwind bieten.

Hallo zusammen. Wir dachten uns, dass es sich lohnt, ein kurzes Video zu drehen, da in den letzten Wochen bedeutende marktrelevante Entwicklungen zu verzeichnen waren. Seltsamerweise stammen sie zwar alle aus anderen Teilen der Welt, betreffen aber größtenteils den europäischen Aktienmarkt.

Die US-Notenbank Fed leitete einen bedeutenden Zinssenkungszyklus ein, in dem nach dem ersten Zinsschritt von 50 Bp. weitere Senkungen folgen sollen, und die Bank of Japan reduzierte die aggressive Prognose für ihren Zinserhöhungszyklus. Diese beiden Banken sind die wichtigsten, an denen sich China bei seiner Geldpolitik orientieren kann. Diese Entlastung verschaffte der chinesischen Zentralbank den dringend benötigten Spielraum, um eine geldpolitische Lockerung einzuleiten, ohne sich Sorgen über Kapitalabflüsse oder eine übermäßige Währungsabwertung zu machen.

Infolgedessen hat China in dieser Woche unverzüglich eine Reihe von geld- und fiskalpolitischen Lockerungsmaßnahmen ergriffen. Viele Marktteilnehmer sagen nun, dass dies für die chinesische Wirtschaft nicht ausreichen wird, aber wir sind anderer Meinung. Denn unserer Ansicht nach ist es recht selten, dass alle Leitzinsen gleichzeitig gesenkt werden, ebenso wie der erforderliche Mindestreservesatz (der im Wesentlichen vorgibt, wie viele Kredite die Banken vergeben können). Derart umfangreiche Zinssenkungen werden nur selten vorgenommen. Drittens ist es selten, dass so ungewöhnliche Hinweise auf künftige geldpolitische Maßnahmen gegeben werden.

Darüber hinaus folgen nun auch fiskalpolitische Maßnahmen. Auch diese Koordination zwischen Geld- und Fiskalpolitik war in den letzten Jahren nicht zu verzeichnen. Es gab Finanzhilfen für arme Menschen. Es gab eine Reihe von Maßnahmen zur Lockerung der Beschränkungen am Immobilienmarkt. Es gab Maßnahmen zur Erleichterung der Emission von Anleihen von Lokalbehörden, die Verpflichtung zu Käufen am Aktienmarkt, Investitionen zur Rekapitalisierung von Banken usw. Innerhalb kürzester Zeit berichteten chinesische Staatsmedien über weitere Maßnahmen, die in den kommenden Wochen zu erwarten sind.

Wir denken, dass das eine gute Nachricht für die europäischen Märkte ist. Der Grund dafür ist, dass die europäischen Märkte stärker exportorientiert sind und in größerem Maße von den Geschehnissen in der übrigen Welt beeinflusst werden. Die Exporte spielen eine viel größere Rolle als die Binnennachfrage. Und in der Regel entwickeln sich die europäischen Aktienmärkte am besten (d. h. weisen ein günstiges Marktumfeld auf) in einem stärker koordinierten Aufschwung im globalen makroökonomischen Zyklus – und unserer Ansicht nach befinden wir uns an der Schwelle zu dieser Entwicklung. 

 

Please note: Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Hinweis auf die zukünftigen Renditen. Der Wert einer Anlage und der Ertrag daraus können fallen und auch steigen. Möglicherweise erhalten Sie Ihr ursprünglich investiertes Kapital nicht zurück.

Verweise auf einzelne Wertpapiere stellen keine Empfehlung zum Kauf, Verkauf oder Halten eines Wertpapiers, einer Anlagestrategie oder eines Marktsektors dar und sollten nicht als gewinnbringend angesehen werden.  Janus Henderson Investors, sein verbundener Berater oder seine Mitarbeiter können eine Position in den genannten Wertpapieren halten.

Basispunkte (Bp.): Ein Basispunkt entspricht 1/100 eines Prozentpunkts. 1 Bp. = 0,01%, 100 Bp. = 1%.

Fiskalpolitik: Beschreibt die Regierungspolitik in Bezug auf die Festlegung von Steuersätzen und Ausgabenniveaus.

Makroökonomisch: Der Bereich der groß angelegten wirtschaftsbezogenen Faktoren wie Inflation, Arbeitslosigkeit oder Produktivität. Ein makroökonomischer Aufschwung liegt vor, wenn sich die Indikatoren bei einer Reihe von umfassenden Kennzahlen verbessern, was im Allgemeinen zu einer positiveren Stimmung führt.

Geldpolitik: Die Summe der Maßnahmen einer Zentralbank mit dem Ziel, die Inflation und das Wachstum einer Volkswirtschaft zu beeinflussen. Zu den geldpolitischen Instrumenten gehören die Festsetzung von Zinssätzen und die Kontrolle der Geldmenge. Geldpolitische Stimulierung (oder „Lockerung“) bedeutet, dass eine Zentralbank das Geldangebot erhöht und die Kreditkosten senkt.

Zinssenkungszyklus: Der Teil des geldpolitischen Zyklus, in dem die Zentralbanken die Zinssätze senken.

Zinserhöhungszyklus: Der Teil des geldpolitischen Zyklus, in dem die Zentralbanken die Zinssätze erhöhen.

Mindestreservesatz: Eine aufsichtsrechtliche Vorschrift, die in der Regel von einer Zentralbank auferlegt wird und die Mindesthöhe der Barreserven festlegt, die eine Bank im Verhältnis zu den von ihr vergebenen Krediten halten muss. Es handelt sich um ein geldpolitisches Instrument, das dazu dient, die Geldmenge zu erhöhen oder zu verringern und sicherzustellen, dass die Banken genügend Geld zur Verfügung haben, um den Bedarf der Einleger zu decken.

Die vorstehenden Einschätzungen sind die des Autors zum Zeitpunkt der Veröffentlichung und können von den Ansichten anderer Personen/Teams bei Janus Henderson Investors abweichen. Die Bezugnahme auf einzelne Wertpapiere stellt keine Empfehlung zum Kauf, Verkauf oder Halten eines Wertpapiers, einer Anlagestrategie oder eines Marktsektors dar und sollten nicht als gewinnbringend angesehen werden. Janus Henderson Investors, die mit ihr verbundenen Berater oder ihre Mitarbeiter haben möglicherweise eine Position in den genannten Wertpapieren.

 

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Robert Schramm-Fuchs

Robert Schramm-Fuchs

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  • In den letzten Wochen waren bedeutende marktrelevante Veränderungen zu verzeichnen, darunter wichtige geld- und/oder fiskalpolitische Lockerungsmaßnahmen in den USA, Japan und China.
  • Die Veränderungen in den USA und Japan verringerten den Druck auf die chinesische Zentralbank, die ihrerseits mit einer Reihe koordinierter geld- und fiskalpolitischer Maßnahmen sowie Hinweisen auf weitere Pläne reagierte.
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