Bitte stellen Sie sicher, dass Javascript zwecks Zugang zur Websiteaktiviert ist Welche Folgen haben die neuen US-Handelsbeschränkungen für NVIDIA und andere Chiplieferanten? - Janus Henderson Investors - Austria Investor
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Welche Folgen haben die neuen US-Handelsbeschränkungen für NVIDIA und andere Chiplieferanten?

Der Portfoliomanager Richard Clode spricht über die jüngsten Beschränkungen von Präsident Trump im Halbleiterbereich, die den Wandel hin zur Deglobalisierung von KI-Chips vorantreiben.

Richard Clode, CFA

Portfoliomanager


17. April 2025
4 Minuten Lesezeit

Zentrale Erkenntnisse:

  • Die zusätzlichen Sanktionen von Präsident Trump gegen den Export von KI-Chips nach China haben NVIDIA dazu veranlasst, eine kurzfristige Gewinnrückstellung zu bilden. Die bisherigen Erwartungen in Bezug auf die Zukunft des H20-Chips waren ohnehin nur von kurzer Dauer.
  • NVIDIA und US-Hyperscaler setzen sich bei der Regierung für die Aufhebung der KI Diffusion Rule ein und argumentieren, dass dies die Ambitionen der USA für eine globale Vormachtstellung beeinträchtigen wird.
  • Wir könnten uns einer vollständigen Entkopplung der KI zwischen den USA und China nähern. China braucht jetzt seine KI-Beschleuniger, die im Inland entwickelt und hergestellt werden, was sich wahrscheinlich als Herausforderung erweisen wird.

NVIDIA hat ein 8-K-Formular eingereicht (das von Börsenunternehmen verlangt wird, um über wesentliche Unternehmensveränderungen wie eine Änderung in der Rechnungslegung oder wichtige Ereignisse zu berichten), nachdem die US-Regierung dem Unternehmen am 9. April mitgeteilt hatte, dass seine für den chinesischen Markt bestimmten H20-KI-Chips mit geringerem Stromverbrauch ab sofort der Lizenzierung und der Liste der D5-Sanktionsländer (Waffenembargos) unterliegen. Auch wenn dies kein explizites Exportverbot darstellt, scheint NVIDIA doch davon auszugehen, dass solche Lizenzanträge abgelehnt werden. Daher schreibt das Unternehmen 5,5 Milliarden US-Dollar an H20-Beständen ab, da China der einzige Markt für diese weniger leistungsfähigen Chips ist.

Zuvor hatte die Entwicklung bereits viele Wendungen genommen. Die Finanzmärkte waren zunächst von einem Verbot als wahrscheinliches Ergebnis ausgegangen (einige Analysten hatten die H20-Chips bereits vor dieser Nachricht aus den Gewinnprognosen gestrichen), schenkten dann aber um auf die Hoffnung, dass bei einem Abendessen zwischen Jensen Huang und Trump, das Gerüchten zufolge in Mar-a-Lago stattgefunden haben soll, ein Aufschub verhandelt werden konnte. Dieses Gerücht wurde durch die Ankündigung in dieser Woche angeheizt, dass NVIDIA sich verpflichtet, in den USA eine KI-Supercomputer-Infrastruktur im Wert von 500 Milliarden US-Dollar aufzubauen – ein Narrativ, das Donald Trump in einem nachfolgenden Tweet weiter unterfütterte. In diesem Zusammenhang hat NVIDIA Berichten zufolge eine fortschrittlichere Blackwell-Version des H20-Chips entwickelt, die auf zukünftige Verkäufe in China hoffen lässt.

Wie immer ist es in einer höchst unbeständigen Situation mit vielschichtigen geopolitischen Erwägungen schwierig, solche Wendungen vorherzusagen.

Wichtige Überlegungen für Anleger:

1 Stehen die neuen Einschränkungen im Zusammenhang mit der „AI Diffusion“-Regel?

Die Debatte dreht sich nun um die „AI Diffusion“-Regel, die am 15. Mai in Kraft treten soll. Es gab eine konzertierte Aktion von NVIDIA und allen Hyperscalern, um Trump zu drängen, diese Regel der späten Biden-Administration zu lockern oder zu stoppen. Die Regel beschränkt den Export wesentlicher US-KI-Technologie, um ihre Verbreitung außerhalb der USA zu begrenzen. Die Gegner argumentieren jedoch, dass die Beschränkungen das Streben der USA nach globaler Vorherrschaft in der KI konterkarieren und der globalen Konkurrenz Rückenwind verleihen könnte, die die Lücke zu füllen.

Sieben republikanische Senatoren haben in dieser Woche in einem Brief an US-Handelsminister Lutnick auf diesen Punkt hingewiesen. Da sich US-Unternehmen mit der politischen Lobby verbünden, um Änderungen durchzusetzen, ist die Wahrscheinlichkeit gestiegen, dass die vorgesehenen Beschränkungen doch noch gelockert werden.

2 Die Debatte über KI-Investitionen geht weiter

Die breitere Debatte darüber, wie lange die enormen KI-Investitionen anhalten werden, bevor die Gesamtwirtschaft ins Wanken gerät, ist weiterhin in vollem Gange. Allerdings sind KI-Investitionen nicht länger nur das meistdiskutierte Thema, sondern praktisch sicher und bei einer makroökonomischen Abschwächung strategisch widerstandsfähiger.

3 Auswirkungen auf das Angebot im weiteren Sinne

Dass Donald Trump weitere Exportbeschränkungen für Halbleiter verhängen würde, war erwartet worden. Lieferkettenprüfungen haben gezeigt, dass NVIDIA seit Ende 2024 keine neuen Aufträge für H20-Wafer an TSMC (den wichtigsten Hersteller von NVIDIA-Chips) mehr erteilt hat. Die bereits erteilten Aufträge werden von TSMC ausgeführt, im ersten Halbjahr 2025 an Nvidia geliefert und dann verschrottet, sodass die Auswirkungen auf TSMC minimal sein dürften. Diese neue Exportlizenzverordnung ist nicht auf den H20-Chip beschränkt. Sie gilt für alle KI-Beschleuniger mit H20-Bandbreiten- und Interconnect-Spezifikationen – und folglich auch für andere Chip-Hersteller wie AMD, dessen MI300-Variante in China verkauft wird, und möglicherweise auch für kundenspezifische Projekte wie das partnerschaftliche Projekt zwischen Broadcom und ByteDance.

Steht im Bereich KI-Halbleiter eine Deglobalisierung unmittelbar bevor?

Offenbar nähern wir uns im Bereich KI-Halbleiter einer vollständigen Entkopplung zwischen den USA und China. China muss nun seine KI-Beschleuniger im eigenen Land entwickeln und produzieren. Angesichts der begrenzten Fachkenntnisse, der inländischen Fertigungskapazitäten bei 5nm und darunter sowie der schwächeren Netzwerkkapazitäten dürfte das jedoch immer noch herausfordernd sein.

Die Lücke dürfte vor allem durch die Ascend-Chips von Huawei gefüllt werden, da das Unternehmen  weitreichende Erfahrungen in der Entwicklung fortschrittlicher Prozessorchips und Netzwerke hat. Aus Anlegersicht ist Huawei allerdings kein börsennotiertes Unternehmen, und Investitionen in seine Lieferkette könnten mit einem höheren Risiko verbunden und problematisch sein.

5nm: 5-Nanometer-Chip bezieht sich auf eine verbesserte Generation von Silizium-Halbleiterchips in Bezug auf eine erhöhte Transistordichte (d. h. einen höheren Grad an Miniaturisierung), eine höhere Geschwindigkeit und einen geringeren Stromverbrauch.

Capex/Investitionen: Unternehmensausgaben für den Erwerb oder die Modernisierung physischer Vermögenswerte wie Gebäude, Maschinen, Ausrüstung, Technologie usw., um den Betrieb aufrechtzuerhalten oder zu verbessern und zukünftiges Wachstum zu fördern.

Hyperscaler : Unternehmen, die Infrastruktur für Cloud-, Netzwerk- und Internetdienste in großem Umfang bereitstellen. Beispiele sind Google Cloud, Microsoft Azure, Facebook Infrastructure, Alibaba Cloud und Amazon Web Services.

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Janus Henderson Horizon Fund (der „Fonds“) ist eine SICAV nach luxemburgischem Recht, die am 30. Mai 1985 gegründet wurde und von Janus Henderson Investors Europe S.A. Janus Henderson Investors Europe S.A. kann beschließen, die Marketingvereinbarungen dieses Investmentfonds nach den einschlägigen Vorschriften zu beenden. Dies ist eine Werbeunterlage. Potenzielle Anleger sollten den Prospekt des OGAW und die wesentlichen Anlegerinformationen lesen, bevor Sie eine endgültige Anlageentscheidung treffen.
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