Bitte stellen Sie sicher, dass Javascript zwecks Zugang zur Websiteaktiviert ist Productivity: The next propeller of a bull market? - Janus Henderson Investors - Europe PI Austria
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Produktivität: Der nächste Antrieb eines Bullenmarktes?

eine durch künstliche Intelligenz (KI), Automatisierung und andere Innovationen getriebene Produktivitätssteigerung das Wirtschaftswachstum ankurbeln und gleichzeitig den Inflationsdruck verringern könnte. Portfoliomanager Jeremiah Buckley untersucht aufkommende Produktivitätstrends, hebt branchenübergreifende Beispiele hervor und beschreibt, wie Portfolios positioniert werden können, um von diesen Entwicklungen zu profitieren.

Jeremiah Buckley, CFA

Jeremiah Buckley, CFA

Portfoliomanager


10. Juni 2024
6 Minuten Lesezeit

Zentrale Erkenntnisse:

  • Der erneuter Anstieg der Arbeitsproduktivität in den USA, die in den vergangenen vier Quartalen im Durchschnitt um 2,3% zunahm, unterstreicht eine deutliche Verlagerung des Fokus hin zu mehr Effizienz.
  • Wir gehen davon aus, dass sich dieser Produktivitätsanstieg aufgrund der neuen Innovationen und der Produktivitätssteigerungen durch KI, die wir in allen Branchen beobachten, fortsetzen wird. Dieser Konjunkturtreiber könnte dazu beitragen, den Inflationsdruck zu dämpfen. Dies wäre ein gutes Signal für die Margen- und Gewinnentwicklung der Unternehmen.
  • Anleger sollten sich auf zwei Bereiche konzentrieren: Zum einen auf Infrastrukturanbieter, die Technologien wie Halbleiter und KI-Dienste bereitstellen. Und zum anderen große Unternehmen, die es sich leisten können, diese Technologien zu nutzen, um ihre Produktivität, Produktentwicklung und ihren Kundenservice zu verbessern und so letztlich ihr Gewinnwachstum zu beschleunigen.

Nach Abschluss der starken Ertragssaison des ersten Quartals für US-Unternehmen sind wir davon überzeugt, dass zwei Faktoren für die künftige Ertragsentwicklung in einem Umfeld höherer Zinsen zunehmend an Bedeutung gewinnen werden: Produktivität und Innovation.

Die jüngsten Zuwächse bei der Arbeitsproduktivität in den USA geben den Marktteilnehmern Anlass zu etwas Optimismus, vor allem im aktuellen Umfeld höherer Inflation, in dem Produktivitätsverbesserungen als willkommener Wachstumsmotor fungieren, ohne die Inflation weiter anzuheizen.

Die Produktivitätserholung

Die Arbeitsproduktivität in den USA, gemessen an der unternehmensexternen Stundenleistung, hat sich nach fünf aufeinanderfolgenden Quartalen mit Rückgängen gegenüber dem Vorjahr erholt. In den letzten vier Quartalen ist die Produktivität im Durchschnitt um 2,3% gestiegen und liegt damit deutlich über dem Zehnjahresdurchschnitt von 1,5% (siehe Abbildung 1).1 Diese Erholung macht 77 % des realen BIP-Wachstums seit dem zweiten Quartal 2023 aus, während der Arbeitseinsatz lediglich 23 % ausmacht. Dies deutet darauf hin, dass die Unternehmen selbst bei Vollbeschäftigung eine höhere Effizienz erreichen (siehe Abbildung 2).

Abbildung 1: Arbeitsproduktivität in den USA (2014 – 2024)

Die Arbeitsproduktivität in den USA hat sich erholt und weist ein überdurchschnittliches Wachstum auf.

Quelle: US Bureau of Economic Analysis. Arbeitsproduktivität: Nichtlandwirtschaftlicher Unternehmenssektor: Arbeitsproduktivität (Produktion pro Stunde) für alle Arbeitnehmer, prozentuale Veränderung gegenüber dem Vorjahr, vierteljährlich, saisonbereinigt.

Abbildung 2: Beitrag zum realen BIP-Wachstum

Die Arbeitsproduktivität war im letzten Jahr der wichtigste Motor des realen BIP-Wachstums.

Quelle: US Bureau of Economic Analysis. Arbeitsstunden: Nichtlandwirtschaftlicher Unternehmenssektor: Geleistete Arbeitsstunden aller Arbeitnehmer, prozentuale Veränderung gegenüber dem Vorjahr, vierteljährlich, saisonbereinigt. Arbeitsproduktivität: Nichtlandwirtschaftlicher Unternehmenssektor: Arbeitsproduktivität (Produktion pro Stunde) für alle Arbeitnehmer, prozentuale Veränderung gegenüber dem Vorjahr, vierteljährlich, saisonbereinigt.

Dieser erneute Produktivitätszuwachs ist auf zwei Hauptfaktoren zurückzuführen. Erstens haben sich die Ineffizienzen und der Arbeitskräftemangel aus der Zeit der Pandemie normalisiert, insbesondere im Einzelhandel, in der Gastronomie und im Dienstleistungssektor. Und die Unternehmen, die bei der Wiederaufnahme der Wirtschaftstätigkeit zunächst über zu viel Personal verfügten, haben ihre Belegschaft inzwischen auf die richtige Größe reduziert. Viele Unternehmen, darunter ein führender Online-Händler und Anbieter von Cloud-Plattformen, führen einen Teil ihrer Produktivitätssteigerungen auf die Wiederherstellung eines angemessenen Personalbestands zurück.

Zweitens tragen die massiven Investitionen in Technologie und Digitalisierung während der Pandemie nun branchenübergreifend Früchte. Besonders deutlich ist der Produktivitätszuwachs bei Technologie- und Internetunternehmen zu erkennen. Diese Unternehmen haben erheblich in digitale Tools und Software-as-a-Service (SaaS) investiert und anschließend ihre Betriebsabläufe optimiert und gleichzeitig den Personalbestand reduziert. Jetzt profitieren sie von den Vorteilen durch geringere Vertriebs-, Marketing- und Forschungskosten bei gleichbleibenden oder steigenden Umsätzen.

Frühe Produktivitätsgewinne durch KI

Darüber hinaus sind wir Zeuge erster Beispiele für die Auswirkungen von KI auf die Produktivität, auch wenn es möglicherweise noch zu früh ist, um sich in Daten niederzuschlagen. Es herrscht weithin die Überzeugung, dass wir an der Schwelle zu einem strukturellen KI-Produktivitätsschub stehen, der an die Dotcom-Ära (1995–2004) erinnert. Die wahren Auswirkungen der KI werden sich erst zeigen, wenn sich die Allzwecktechnologie weiterentwickelt und sich in der gesamten Wirtschaft durchsetzt. Darüber, wann dies wesentliche Auswirkungen auf die Produktivitätsdaten haben wird, bestehen unterschiedliche Meinungen; sie können von bereits einem Jahr bis hin zu den 2030er Jahren reichen. Unserer Ansicht nach lässt das rasante Tempo, mit dem Großkonzerne in letzter Zeit in Rechenleistung und Datenzentren investiert haben, darauf schließen, dass dieser Zeitplan schneller erreicht wird als zunächst angenommen.

In Bezug auf die Beschäftigung hatte die generative KI (Gen-KI) bisher noch keine bedeutenden Auswirkungen. Allerdings hat sich der Prozentsatz der Unternehmen, die für die nächsten sechs Monate mit einem KI-bezogenen Beschäftigungszuwachs (6,5 %) bzw. -rückgang (6,1 %) rechnen, seit Februar 2024 mehr als verdoppelt. Die Einführung der künstlichen Intelligenz (KI) befindet sich noch in einem relativ frühen Stadium, gewinnt aber stetig an Bedeutung. Bis September 2024 werden voraussichtlich 6,6 % der befragten Unternehmen diese Technologie nutzen, im Vergleich zu 3,7 % im September 2023.2

Durch die Automatisierung manueller und sich wiederholender Aufgaben kann KI die Leistung der Mitarbeiter laut einer Studie der Boston Consulting Group aus dem Jahr 2023 um bis zu 40 % verbessern.3 Es zeichnen sich bereits konkrete Anwendungsfälle ab. So nutzen etwa Softwareentwickler KI-Copilot-Assistenten, um die Erstellungszeiten deutlich zu verkürzen und eine schnellere Iteration und Codeausgabe zu ermöglichen.

Außerhalb der Technologiebranche hat ein führendes Ölfeld-Serviceunternehmen KI- und maschinelle Lerntools implementiert, um die Zykluszeiten für die Öl- und Gasexploration und -bohrung auf einen Bruchteil der früher erforderlichen Monate zu reduzieren. Im Gesundheitswesen beschleunigen KI-Algorithmen den Entdeckungsprozess und senken die Kosten für die Markteinführung neuer Medikamente.

Über KI hinaus

Produktivitätssteigerungen gehen auch über KI hinaus. Im Gesundheitswesen wirken sich zahlreiche Innovationen auf die Behandlungsmöglichkeiten aus. Ein Hersteller orthopädischer Geräte hat beispielsweise vor Kurzem einen Roboter-Operationsarm auf den Markt gebracht, der präzisere Gelenkersatzoperationen ermöglicht. In einem anderen Beispiel führte ein auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen spezialisiertes Medizintechnikunternehmen eine neue Ablationstechnologie zur Zerstörung abnormalen Gewebes ein, mit der sich die Behandlungszeiten bei Vorhofflimmern (unregelmäßiger Herzschlag) um 30 Minuten verkürzen ließen. Dadurch können Zentren mit hohem Behandlungsaufkommen mindestens einen zusätzlichen Eingriff pro Tag durchführen.

Im Finanzdienstleistungsbereich nutzen Banken digitale Tools und mobile Apps, um die Abhängigkeit von kostspieligeren physischen Filialen zu verringern und gleichzeitig die Servicequalität aufrechtzuerhalten. Auch Lagerroboter und die Automatisierung der Fertigung sorgen für Effizienzsteigerungen.

Produktivitätsindikatoren

Die Messung von Produktivitätszuwächsen auf Unternehmensebene kann eine Herausforderung sein, da die Unternehmen bei der Offenlegung der Auswirkungen der Technologie auf die menschliche Arbeitskraft zurückhaltend sind. Allerdings kann die Untersuchung von Indikatoren wie dem operativen Leverage, dem Umsatz pro Mitarbeiter, den Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowie den Investitionen in Technologie Markteinblicke in die Effizienz und zukünftige Produktivitätssteigerungen liefern. Unternehmen, die massiv in diese Bereiche investieren, insbesondere solche mit entsprechender Größe und finanzieller Gesundheit, signalisieren in der Regel ein Engagement für Innovation und Produktivität.

Positionierung für Produktivitätstrends

Durch die steigende Produktivität können Unternehmen ihre Produktion steigern, ohne dass zusätzlicher Arbeitskräfte- oder Materialbedarf besteht, der zu einer höheren Inflation und einer restriktiven Zentralbankpolitik führen könnte. Dieser starke Wirtschaftsmotor könnte einen Bullenmarkt unterstützen, indem er den Inflationsdruck verringert und gleichzeitig ein nachhaltiges Lohnwachstum und höhere Verbraucherausgaben ermöglicht.

Für Anleger, die von Produktivitätstrends profitieren möchten, ist die Konzentration auf Unternehmen, die die entsprechende Infrastruktur bereitstellen, von entscheidender Bedeutung. Von der zunehmenden Verbreitung dieser Technologien dürften vor allem Unternehmen aus den Bereichen Halbleiter, Software und Unternehmensplattformen profitieren, die an KI- und Automatisierungslösungen arbeiten.

Was die Einführung neuer innovativer Techniken angeht, scheinen diejenigen Unternehmen am besten positioniert zu sein, die über die Größe und die Ressourcen verfügen, um massiv in Forschung, Tests und Implementierung zu investieren. Gesunde Unternehmensbilanzen sind eine Voraussetzung für die Kapitalinvestitionen, die erforderlich sind, um an der Spitze der Produktivitätskurve zu bleiben. Unternehmen ohne ausreichende Größe oder Investitionskapazität laufen Gefahr, ins Hintertreffen zu geraten und mit der Zeit Marktanteile zu verlieren.

Abbildung 3: CFO-Umfrage zeigt, dass die Hälfte der Unternehmen Technologien zur Automatisierung von Mitarbeiteraufgaben implementiert, darunter 75 % der großen Unternehmen

Quelle: Duke University, FRB Richmond und FRB Atlanta, The CFO Survey – Q1 2024 (20. Februar – 8. März 2024).

Letztlich ist es unserer Ansicht nach wichtig, Unternehmen zu identifizieren, die den Weg ebnen, die schon heute die Produktivität im Betrieb steigern und Lösungen entwickeln, die über Jahrzehnte hinweg zu Produktivitätszuwächsen führen.

1 Quelle: US Bureau of Labor Statistics. Stand: 17.05.2024.

2  US Census Bureau, Business Trends and Outlook Survey, März 2024.

3 Boston Consulting Group, Wie Menschen mit generativer KI Werte schaffen – und zerstören – können, September 2023.

Die vorstehenden Einschätzungen sind die des Autors zum Zeitpunkt der Veröffentlichung und können von den Ansichten anderer Personen/Teams bei Janus Henderson Investors abweichen. Die Bezugnahme auf einzelne Wertpapiere stellt keine Empfehlung zum Kauf, Verkauf oder Halten eines Wertpapiers, einer Anlagestrategie oder eines Marktsektors dar und sollten nicht als gewinnbringend angesehen werden. Janus Henderson Investors, die mit ihr verbundenen Berater oder ihre Mitarbeiter haben möglicherweise eine Position in den genannten Wertpapieren.

 

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein zuverlässiger Indikator für die künftige Wertentwicklung. Alle Performance-Angaben beinhalten Erträge und Kapitalgewinne bzw. -verluste, aber keine wiederkehrenden Gebühren oder sonstigen Ausgaben des Fonds.

 

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