JH Explorer in Oxford: Einblicke in die technologiegestützte Roboterchirurgie
Kimberley Pavier, Sustainability Analyst im Global Technology Leaders Team, besucht Intuitive Surgical, einen führenden Anbieter im Bereich der Roboterchirurgie, um mehr über die neueste Innovation sowie die Nachhaltigkeitsbemühungen des Unternehmens zu erfahren.
4 Minuten Lesezeit
Zentrale Erkenntnisse:
- Technologische Innovationen bieten Lösungen für globale Herausforderungen im Gesundheitswesen, z. B. verbesserte Ergebnisse und eine bessere Zugänglichkeit, Sicherheit und Lebensqualität.
- Neue Technologien bringen Risiken und Chancen mit sich. Health-Tech-Unternehmen wie der Roboterchirurgie-Anbieter Intuitive Surgical bieten attraktive Wachstumsperspektiven mit Fokus auf nachhaltige Abläufe.
- Das Team ist begeistert von der Nutzung der beschleunigten Rechenleistung durch das neue System Da Vinci 5 und ist von den Wettbewerbsvorteilen von ISRG einmal mehr überzeugt. Überwachung und Engagement sind die entscheidenden Faktoren, um die Nachhaltigkeit des Unternehmens zu stärken.
Führend in der robotergestützten Chirurgie
Intuitive Surgical (ISRG) ist seit vielen Jahren ein dominierender Akteur auf dem hochinnovativen Gebiet der robotergestützten medizinischen Eingriffe. ISRG hat sich zum Ziel gesetzt, die Ergebnisse für Patienten und Chirurgen zu verbessern, das chirurgische Fachpersonal zu schulen und sich für eine bessere Gesundheitsversorgung und einen leichteren Zugang zu ihr einzusetzen – daher passt das Unternehmen zu unserem Anlagethema Gesundheitstechnologie. Angesichts der zunehmenden Armut und Ungleichheit infolge einer wachsenden und alternden Bevölkerung erfordern diese Herausforderungen technologische Innovationen wie die von ISRG, die künstliche Intelligenz (KI) und Datenanalysen einsetzen, um den Zugang zu einer hochwertigen Gesundheitsversorgung, bessere Ergebnisse und eine Verbesserung der Sicherheit und Lebensqualität zu ermöglichen.
Großartiges Beispiel für den Einsatz von Gesundheitstechnologie für einen guten Zweck
Da Vinci ist ein robotergestütztes Chirurgiesystem, das vom Chirurgen über eine Konsole gesteuert wird und mit mehreren Instrumenten, Zubehör und Zusatzgeräten wie Klammern sowie umfangreicher Software ausgestattet ist. Das Chirurgiesystem vereint Computer-, Roboter- und Bildgebungstechnologien und zeigt, wie sich Technologie für einen guten Zweck einsetzen lässt. Bei einem Besuch am Standort Oxford von ISRG konnte ich die Systeme Da Vinci Xi und Si testen. Ich war angenehm überrascht von der reibungslosen Navigation, der Sensibilität und Reaktionsfähigkeit sowie der unglaublichen Reaktionszeit. Es war leicht zu verstehen, dass der Roboter während der Operation weniger Traumata am Körper verursacht als die Hände eines Chirurgen. Über die Trainingskonsole konnte der Ausbilder auf dem Bildschirm zeichnen, auf bestimmte Bereiche hinweisen und schreiben, und dies mit verbesserter Sicht und höherer Tonqualität. Dadurch fällt es den Chirurgen leicht, von ihren besten Kollegen zu lernen und ihre Fähigkeiten zu erweitern und zu verbessern. Mir wurde auch das neue Diagnosetool ION gezeigt, das die Fähigkeit von ISRG demonstriert, über chirurgische Geräte hinaus zu expandieren. Diese Technologie ist minimalinvasiv und kann Krebs viel früher erkennen.
Bei diesem Besuch wurde mir zwar nicht das neueste und modernste System Da Vinci 5 gezeigt, doch das Team ist von seinen Einsatzmöglichkeiten und seinem Potenzial sehr begeistert. Dank der 10.000-fachen Rechenleistung im Vergleich zum Vorgängersystem wird sich Da Vinci 5 weiterentwickeln – mit mehr Software, mehr KI und maschinellem Lernen in der Chirurgie. Das neue System verfügt über eine „Force Feedback“-Technologie, die es ermöglicht, die Druck- und Zugkräfte an der Instrumentenspitze zu messen und zu erfassen. Dies kann dazu beitragen, Gewebetraumata zu reduzieren, da die Chirurgen bis zu 43 % weniger Kraft auf das Gewebe ausüben. Da Vinci 5 verfügt außerdem über die realistischste 3D-Bildgebung mit viermal mehr Pixeln, besseren Farben und höherer Auflösung. Dies ist ein großer Schritt nach vorn in der robotergestützten Chirurgie, der durch Technologie ermöglicht wird.
Wir halten ISRG für ein echtes Technologie-Robotik-Unternehmen, das langfristig viele Erkenntnisse zur Verbesserung der Chirurgie liefern könnte, sodass die Fähigkeiten der besten Chirurgen der Welt weitergegeben werden können.
Verbesserung der Nachhaltigkeit
Mein Besuch lieferte dem Team auch zusätzliche Erkenntnisse für die Analyse der Nachhaltigkeitsstandards von ISRG. Unserer Meinung nach weist das Unternehmen solide Merkmale in Bezug auf soziale und Governance-Faktoren auf, darunter seine Produktqualität und Innovationsfähigkeit, sein umfangreiches Netzwerk, seine Analytik und sein Schulungsökosystem. Gestützt auf ein starkes Managementsystem baut es dadurch seine Wettbewerbsvorteile aus.
Den größten ökologischen Fußabdruck hat die Lieferkette von ISRG, wo wir zu mehr Verantwortungsbewusstsein mahnen. Im Bereich Entwicklung und Herstellung sind die wesentlichsten Umweltfaktoren in der Nutzungsphase der Geräte zu finden – Einwegkunststoffe, Einweg-/Mehrweginstrumente (die ersetzt werden müssen) und Sterilisationschemikalien sowie die Abfallentsorgung am Ende der Lebensdauer.
Wir sehen hier zwar Verbesserungsbedarf, doch Initiativen wie das „Extended Use Program“ und die Ankündigung eines künftigen Klimaschutzplans sorgen bereits für eine positive Dynamik. Als aktive Manager können wir in diesen Bereichen mit dem Management zusammenarbeiten.
Insgesamt bin ich nach meinem Besuch begeistert von den Entwicklungen in der robotergestützten Chirurgie und Diagnostik – die Ansichten unseres Teams zu den Wettbewerbsvorteilen von ISRG wurden dadurch bestätigt. In Bezug auf die Offenlegung und den Umweltfokus des Unternehmens besteht zwar Verbesserungsbedarf, doch wir haben jetzt eine bessere Vorstellung vom ESG-Fußabdruck, den nachhaltigen Auswirkungen und der Verbesserung der Nachhaltigkeitsbilanz von ISRG.
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